Er ist fix und zwar der Name. Der erste SUV der britischen Edelmarke Rolls-Royce heißt Cullinan. Infos zum besagten Schlachtschiff sind zwar noch rar. Auf den Markt rollt der Rolls-Royce Cullinan aber noch 2018.
Rolls-Royce macht Nägel mit Köpfen. Was bisher nur der Projektname war, findet nun doch in die Serie. Der Rolls-Royce Cullinan. Ein Luxus-SUV ohnegleichen. An dem die Briten seit 2015 feilen. Und den die Briten nun vollenden. Bis Ende 2018 steht das Dickschiff im Handel. Erste Erlkönig-Bilder zeigen die Briten schon jetzt. Zugegeben: Allzu viel verraten diese nicht. Aber bullig kommt der Cullinan allemal daher. Sowie edel. Extrem edel. Einen Preis gibt es zwar noch nicht. Doch durch die Medien geistern um die 350.000 Euro. Autsch. Tatsächlich würde sich der Rolls-Royce Cullinan damit lediglich zwischen dem „kleinen“ Rolls-Royce Ghost (ab 280.000 Euro) sowie dem großen Rolls-Royce Phantom (400.000+ Euro) einordnen.
Wobei der Cullinan kein Massenprodukt werden soll. 2015 verkaufte die Edelschmiede gerade mal um die 3.800 Autos. Mit dem Cullinan dürfte der Absatz wohl auf 6.000 bis 7.000 steigen. Pro Jahr. Mehr will Rolls-Royce aber gar nicht bauen. Weil hohe Stückzahlen für einen Hersteller wie eben Rolls-Royce laut CEO Torsten Müller-Ötvös schlicht „kontraproduktiv“. Soll heißen: Die Briten wollen und sollen eine (extrem) exklusive Marke bleiben. Dafür ist der Cullinan der erste Rolls-Royce mit Allrad. Gebaut wird neben Ghost und Phantom im Stammwerk Goodwood.
Rolls-Royce Cullinan: Ein lupenreiner Diamant
Der Name stammt vom 1905 in den Magaliesbergen (Südafrika) gefunden Diamanten. Bis heute gilt jener mit 3.106 Karat als größer Diamant der Welt. Außerdem als lupenrein. Eben das soll auch für den Rolls-Royce Cullinan gelten. Zumal das Luxus-Gefährt ein knallhartes Entwicklungs- und Testprogramm durchmachte. Von der Wüste in Afrika bis hinauf zum Polarkreis. Was heute aber selbst so mancher Kleinwagen bestehen muss. Der Diamant ziert jedenfalls heute – geschliffen und aufgespalten – die britischen Kronjuwelen. Und zwar Zepter und Krone. Laut Müller-Ötvös ist der Name Cullinan daher der
„am besten passende für unser außerordentliches neues Produkt.“
Konkurrenz findet der Rolls-Royce allein im Bentley Bentayga. Doch selbst diesen soll der Cullinan in den Schatten stellen – deutlich. Zu haben ist der Brite entweder mit vier Einzelsitzen oder als Fünfsitzer. Dann mit drei dezent erhöhten Logensitzen im Heck. Eine dritte Sitzreihe – wie im Bentayga – ist nicht geplant. Chefdesigner Giles Taylor verspricht dafür Platz ohne Ende. Durchaus glaubwürdig bei 5,50 m Länge. Laut Taylor bietet der Rolls-Royce Cullinan jedenfalls genug Platz für Familie, Hund und sperriges Sportgerät.
Rolls-Royce Cullinan 2018: Singleframe und V12
Als Basis dient dem Dickschiff eine eigene und flexible Spaceframe-Architektur aus Alu, kurz ASF. Entsprechend ist der Cullinan kein auf Steroide gesetzter BMW X, sondern durch und durch eigenständig. Dazu spendiert Rolls fette 22-Zöller, stärkere Achsen, Luftfedern sowie neben dem bereits erwähnten 4×4-Antrieb Unterfahrschutz. Denn der „Diamant“ soll tatsächlich für das Gelände taugen. Wenig kleinlaut tönen die Briten von „90 Prozent der Offroadfähigkeit eines Range Rover“. An welchem der Rolls-Royce Cullinan übrigens mit seinem kantigen Heck erinnert.
Als Antrieb dient schließlich der V12 aus dem Phantom. In der gerade runderneuerten Oberklasse leistet der Biturbo mit 6,7 Litern Hub 420 kW bzw. 571 PS. Außerdem 900 Nm Drehmoment. Mehr Power bekommt auch der Cullinan nicht. In punkto Drehmoment legen die Briten aber durchaus nach. Dafür verstärkte RR extra (weil nötig) die 8-Gang Automatik von ZF. So sollen nun bis zu 1.000 Nm möglich sein. Ebenfalls möglich wäre ein Hybrid. Doch der scheint bei den Briten wenig beliebt. Einen V12-Hybrid sieht Rolls als „Overkill“. Einen V8-Hybrid mit BMW-Motor wiederum nur als „bedingt passend“ zum Image.
Bild: Rolls-Royce / BMW