2016 war nach über zwei Millionen gebauten Modellen Schluss: Korrekt, die Rede ist vom legendären Defender. Zum nächsten Jahr steht die Neuauflage im Handel. Erste Infos zum Land Rover Defender 2020.
Schon Anfang 2019 überraschte Land Rover: Es gibt einen neuen Defender. Wobei neu tatsächlich mal kein leeres Wort ist, denn schon optisch zeigt der Brite seine Neuausrichtung. Denn neu ist quasi alles. Ob Plattform, Aufhängung, Design, Infotainment. Dennoch: Seine Offroad-Qualitäten behält der Defender.
Land Rover Defender: neue Plattform, Alu-Monocoque
Statt auf einen Leiterrahmen baut der neue Defender auf einer ebenfalls neuen Karosseriearchitektur namens D7x. Das „x“ steht hierbei für „extrem“, was den Anspruch der Macher deutlich macht. Trotz dem leichtem Alu-Monocoque verspricht der Hersteller „die steifste Karosseriestruktur, die Land Rover jemals in Serie gehen ließ“. Die Starrachsen sind ebenfalls Vergangenheit, stattdessen setzt der neue Land Rover Defender 2020 auf Einzelradaufhängung. Das heißt vor allem mehr Komfort. Optisch zeigt der „Neue“ hingegen durchaus Anleihen vom „Alten“. Zum Beispiel die steil abfallenden Seiten und das Heck. Oder die Höhe von knapp zwei Meter. Dazu kommen typisch Offroader kurze Überhänge vorn (845 mm) wie hinten (891 mm).
Erhältlich ist der Kraxler zudem wie früher als Defender 90 mit kurzem (2.587 mm) und Defender 110 mit langem Radstand (3.022 mm). Länge (4.758 mm), Breite (2.008 mm) sowie Höhe (1.967 mm) sind jeweils gleich. Das Design zeigt wie gesagt einige Anleihen des Urahn. Etwa die Alpine-Fenster im Dach oder die seitlich angeschlagene Hecktür samt außen angebrachtem Reserverad. Außerdem ist der neue Land Rover Defender 2020 wie sein Vorgänger auf das Wesentliche reduziert. Das zeigt der Offroader auch im Inneren, wo Strukturelemente und Befestigungen – sonst gut verborgen – bewusst offen zu sehen sind. Weil der neue Defender vor allem praxistauglich sein soll. Ungewöhnlich ist daher auch der Schalthebel auf dem Armaturenbrett. So schaffen die Entwickler Platz für einen optionalen mittleren Klappsitz in der ersten Reihe. Entsprechend können in dieser erstmals drei Passagiere sitzen.
Land Rover Defender 2020: fünf bis sieben Sitze
Apropos Platz: Der Defender 110 ist mit fünf, sechs oder fünf plus zwei Sitzplätzen zu haben. Das Volumen des Laderaums beträgt ab der zweiten Sitzreihe bis zu 1.075 l. Durch Umklappen der Sitze in Reihe zwei wächst das Volumen gar auf 2.380 Liter. Der Defender 90 hingegen ist mit bis zu sechs Sitzen erhältlich. Für Nutzerfreundlichkeit und Alltagstauglichkeit sorgen diverse Details wie gummierte Bodenbeläge. Dazu spendiert Landy – wenn auch gegen Aufpreis – ein Faltdach aus Stoff, das sich über das gesamte Dach erstreckt und Open-Air-Feeling verspricht. Hält der Kraxler, können die Passagiere im Fond sogar in bester Safari-Manier aufstehen und so beste Sicht genießen.
Offroad-Ikone mit modernstem Infotainment
Logisch, dass die Ikone mit der Zeit geht und modernste Technologie mitbringt. Als erster Land Rover bringt der Defender zum Beispiel das brandneue Infotainment Pivi Pro mit. Dieses enthält unter anderem einen Touchscreen der neuesten Generation, der besonders einfach zu bedienen ist. So erlaubt das System per „Always-on“-Funktion eine quasi prompte Reaktion auf Befehle und Eingaben. Obendrein ist der Land Rover Defender 2020 mit „Software-Over-The-Air“-Technologie (SOTA) bestückt. Diese umfasst ganze 14 Module, vom Mobiltelefon bis eben Software-Updates „over the air“. Egal wo, egal wann. USB-Buchsen ermöglichen wiederum das Laden mobiler Endgeräte.
Land Rover Defender 2020 bleibt ein Kraxler
Dennoch bleibt der Defender ein waschechter Offroader. Schließlich hat bereits der Hummer jahrelang beweisen, dass für einen solchen kein Leiterrahmen nötig ist. Allrad ist im neuen Defender jedenfalls generell Serie. Ebenso wie ein zweistufiges Verteilergetriebe. Dieses sichert das Vorwärtskommen auch unter schwierigen Verhältnissen. Hinzu kommen ein sperrbares Mitteldifferenzial und (optional) ein aktives Sperrdifferenzial auf der Hinterachse. Premiere feiert das konfigurierbare Terrain Response, welches dem Fahrer diverse Einstellungen je nach Umgebung sowie Vorlieben erlaubt.
Ansonsten sprechen die nackten Zahlen für den Land Rover Defender 2020. Die Bodenfreiheit verrät Landy mit bis zu 291 mm. Der Böschungswinkel vorn beträgt 38 Grad, der hintere 40 Grad. Der Rampenwinkel 28 Grad. Die maximale Watttiefe schließlich 900 mm. Top: Mit dem Terrain Response 2 wird das Durchqueren selbst tiefer Wasserläufe laut Hersteller zum „entspanntem Vergnügen“. Ebenfalls an Bord ist das bekannte ClearSight Ground View, welches per Kamera quasi die Motorhaube durchsichtig macht und Bilder vom Untergrund direkt auf dem Touchscreen anzeigt. Weitere Zahlen nennt Landy mit 900 kg maximaler Nutzlast, bis zu 300 kg statische bzw. bis zu 168 kg dynamische Dachlast oder bis zu 3,5 t Anhängelast.
Neuer Defender: Benziner, Diesel, Mildhybrid
Als Antrieb stehen dem neuen Defender schließlich Benziner, Diesel und ein Mildhybrid zur Option. Im neuen Jahr soll außerdem ein Plug-in-Hybrid folgen. Zum Marktstart sind jedenfalls die Benziner P300 mit vier Zylindern und P400 mit sechs Zylindern zu haben. Letzterer generell mit Mildhybrid. Alternativ stehen die zwei Diesel D200 sowie D240 parat, beides Vierzylinder. Gepaart sind die Motoren durchweg mit einer 8-Gang-Automatik von ZF.
P300 | P400e | P400e PHEV | D200 | D240 | |
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Kraftstoff | Benzin | Benzin | Benzin | Diesel | Diesel |
Leistung (kW/PS) | 221/300 | 294/400 | 294/400 | 147/200 | 177/240 |
Drehmoment (Nm) | 550 | 430 | 430 | ||
Verbrauch (l/100 km) | 9,8 - 10,2 | 9,6 - 9,9 | 7,5 - 7,7 | 7,5 - 7,7 | |
CO2 (g/km) | 224 - 234 | 219 - 226 | 199 - 204 | 199 - 204 | |
Sprint 0 - 100 km/h | 8,1 s | 6,1 s | 10,3 s | 9,1 s |
Die genannten Daten zu Verbrauch und CO2 gelten jeweils im Mix (kombiniert) und sind nach WLTP erhoben, allerdings nach NEFZ umgerechnet. Effizienz fördert Landy beim neuen Defender vielfach. Beispielsweise mit einem flachen Unterboden. So kommt der Kraxler auf einen cW-Wert von 0,38, was in dieser Klasse recht niedrig ist. Davon ab sorgt der flache Unterboden speziell offroad für zusätzlichen Schutz.
Land Rover Defender 2020 Ausstattungen
Zur Wahl steht die 2020er Neuauflage der Offroad-Ikone übrigens in sechs Ausstattungen: Defender, S, SE, HSE, First Edition und X. Alle Linie stehen sowohl Defender 90 wie auch Defender 110 zur Option. Außerdem sind vier Zubehörpakete erhältlich, die den Offroader je nach Wunsch individualisieren. Und zwar:
- Explorer,
- Adventure,
- Country und
- Urban.
Die exklusive First Edition zeigt eine nur dieser Variante vorbehaltenen Ausstattung und ist nur im ersten Produktionsjahr verfügbar. Außerdem gibt es zig Optionen wie eine neuartige seidenmatte Schutzfolie in vier Farben, welche die Lackierung vor Schäden bewahrt. Weitere Ideen: eine Elektrowinde samt Fernbedienung, eine Dachzelt sowie ausfahrbare und wasserfeste Sonnensegel. Selbstredend sind auch diverse Anhängezugvorrichtungen und Dachträgersysteme zu haben. Ein weiteres Extras ist die „Above and Beyond Kollektion“ aus 24 Teilen, die Outdoor-Funktionskleidung, technische Ausrüstung und weitere Details enthält.
Neuer Defender startet ab 49.700 Euro
Bestellungen für den neuen Defender sind ab sofort möglich. Zumindest für den Defender 110 mit langem Radstand. Dieser startet ab 55.600 Euro und ist ab Frühjahr 2020 lieferbar. Der Defender 90 mit kurzem Radstand folgt Anfang 2020 und ist ab 49.700 Euro eingepreist. Seine offizielle Weltpremiere feiert der Brite gerade auf der IAA 2019 in Frankfurt.
Bild & Video: Jaguar Land Rover
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