Im Sommer rollte Ford den neuen Explorer auf den US-Markt – samt einem 457 PS starken Plug-in-Hybrid. Eben jener Ford Explorer Plug-in-Hybrid ist nun auch in Europa bestellbar. Und zwar ab 74.000 Euro.
Rückblick Januar 2019: Ford enthüllt den neuen Explorer. Generation Nummer sechs. Hierzulande durchaus bekannt, aber schon ewig nicht mehr im Autohaus zu finden. Größtes SUV des Hersteller ist stattdessen der Ford Edge. Noch. Denn ab sofort ist der Explorer auch hierzulande wieder zu ordern. Der Clou ist nicht unbedingt die komplette Neuentwicklung des Dickschiffs, sondern der PHEV unter der Haube. Außerdem spendiert Ford zig moderne Assistenten und Platz für bis zu sieben Passagiere. Möglich macht es eine neue Plattform, welche bereits der Lincoln Aviator nutzt. Jene Plattform erlaubt jedenfalls Heckantrieb und Allrad. Dank dem großzügigen Einsatz von Aluminium verspricht Ford zudem ein Gewicht von unter zwei Tonnen Gewicht. Zumindest für das Basismodell.
Ford Explorer 2019 setzt auf „Mid-Size“…
Angesiedelt ist der Explorer übrigens im Segment der Mid-Size-SUVs. Zumindest, wenn es nach US-Maßstäben geht. Tatsächlich kommt der neue Explorer 2019 auf 5,05 m Länge, womit der Ami den neuen Mercedes GLE W167 mal eben um 13 cm schlägt. Breite und Höhe messen 2,28 m bzw. 1,78 m. In den Staaten gilt das Modell jedenfalls als meistgekauftes SUV seiner Klasse. Allein 2018 setzte Ford über 260.000 Einheiten ab. Nur in den USA. Kein Wunder also, dass der Explorer nach dem F-150 Fords wichtigstes Modell ist.
Eben dieses bringt Ford nun nach Europa zurück. Nach fast 20 Jahren steht das Comeback des Dickschiffs an. Hierzulande verschwand der Explorer nämlich nach seiner zweiten Generation, also 2001. Generation Nummer sechs stellt hingegen auch bei uns wieder das neue SUV-Flaggschiff der Marke.
Ford Explorer Plug-in-Hybrid: 457 PS stark
Beim Antrieb setzt der Ford Explorer Plug-in-Hybrid auf den Ecoboost V6-Benziner mit drei Litern Hub und 267 kW bzw. 363 PS, der mit einem 74 starken E-Motor gepaart ist. So ergeben sich 457 System-PS (336 kW) sowie 825 Nm. Ein 13,1 kWh großer Lithium-Ionen-Akku erlaubt 48 km rein elektrisches Fahren, was Verbrauch und CO2 des bulligen Siebensitzers drückt. Heißt konkret nach WLTP: 2,9 l/100 bzw. 66 g/km. Plus einen Stromverbrauch von 10,3 kWh/100 km. Laut Ford überzeugt der Brummer daher „speziell im innerstädtischen Einsatz mit lokal null Emissionen“. Aber eben nur bei vollem Akku. Danach dürften die Werte böse steigen. Trotzdem ist der V6 nach Euro 6d-temp evap-isc eingestuft. Die Power reicht dem Explorer übrigens für einen Sprint von null auf Tempo 100 in nur 6,0 Sekunden und 230 km/h Spitze.
Der PHEV kann auf Wunsch Strom ansparen, zum Beispiel für die City. Zur Option stehen die Modi
- EV Auto (Automatik)
- EV Jetzt
- EV Später
- EV Aufladen
Der jeweilige Modus erscheint dem Fahrer als Piktogramm im Instrumentendisplay. Geht der Akku zur Neige, schaltet der Explorer automatisch in den Modus EV Auto und aktiviert den Benziner. Um dessen Durst zu drücken, wirkt der E-Motor weiterhin unterstützend – wenn die Rekuperation genug Energie liefert. Gepaart ist der Plug-in schließlich mit einer Wandlerautomatik á zehn Gänge. Die Kraftübertragung erfolgt dank dem intelligenten iAWD-Allrad (intelligent All Wheel Drive) in der Regel über die Hinterräder, bei Bedarf schaltet die Technik die Vorderhufe zu. Eine Bergabfahrkontrolle ist Serie. Der Allrad passt sich ebenfalls flexibel an Straße, Witterung und Gelände an. Hier setzt der Ford Explorer PHEV auf das Terrain Management System (TMS) mit den Fahrmodi:
- Normal
- Sport
- unbefestigte Straße
- Rutschig
- Ladung/Anhänger
- Eco
- Schnee/Sand
Zu steuern sind die Modi bequem per Drehregler, der jeweilige Modus erscheint wieder im Display als grafisches Symbol.
Ford Explorer Plug-in-Hybrid: viele Assistenten
Davon ab spendiert Ford seinem Dickschiff zig moderne Assistenten. Serie sind:
- Fahrspur- samt Fahrspurhalteassistent
- Ausweichassistent
- Post-Collision-Assist
- Müdigkeitswarner
- Berganfahrassistent
- Fernlichtassistent
- Scheinwerferassistent mit Tag/Nacht-Sensor
Apropos Licht: Scheinwerfer und Tagfahrlicht sind mit LEDs bestückt. In schwierigen Situationen hilft die 360-Grad-Kamera mit „Split View“, womit die Bilder mehrerer Kameras auf dem zentralen Screen erscheinen.
Zur Serie zählt ferner die intelligente adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, kurz iACC. Inhalt bei dieser sind :
- Verkehrsschilderkennung
- Stauassistent mit Stop & Go-Funktion und
- Fahrspurpilot
So passt das System das gewählte Tempo dem fließenden Verkehr an, hält den Sicherheitsabstand zum Vordermann und außerdem das Fahrzeug automatisch in der Mitte der Fahrbahn. Im Stau bremst iACC den Ford Explorer PHEV automatisch bis zum Stillstand ab und fährt ihn wieder an, wenn der Stopp maximal drei Sekunden dauert. Der (ebenfalls serienmäßige) Intelligente Geschwindigkeitsbegrenzer samt Tempolimit-Anzeige sorgt wiederum zur Einhaltung lokaler Tempolimits. Der Pre Collision Assist ist schließlich mit einem Auffahrwarnsystem gepimpt, dass auch Fußgänger und Radfahrer erkennt. Vor Fahrzeugen, die sich etwa beim Ausparken seitlich nähern, warnt hingegen der Tote-Winkel-Assistent samt Cross Traffic Alert. Apropos Parken: Der aktive Parkassistent „Plus“ übernimmt auf Wunsch das komplette Einparken samt lenken, Gang einlegen, Gas geben und bremsen.
Für passive Sicherheit sorgt zuletzt das Intelligente Sicherheitssystem IPS, das Front-, Knie- und Seiten-Airbags für Fahrer und Beifahrer enthält.
Ford Explorer 2019: Interieur & FordPass Connect
Das Interieur bietet vor allem Platz, bei 3.025 mm Radstand allerdings keine Überraschung. Der Kofferraum schluckt bis zu 2.274 l oder 2,5 m³. Dazu kommen diverse Ablagen mit weiteren 123 l Volumen. Die dritte Sitzreihe (generell Serie) besteht aus zwei aus- und einfahrbaren PowerFold-Sitzen, auf denen sich selbst Erwachsene „wohlfühlen“ sollen. Die Passagiere in Reihe zwei genießen Sitzheizung und eigene Sonnenblenden. Durch das Zusammenlegen der Sitze in Reihe zwei und drei entsteht bei Bedarf eine ebene Ladefläche. Eine elektrische Heckklappe samt Sensor erleichtert das Be- und Entladen. Dazu verspricht Ford bis zu 2,5 t Anhängelast.
Im Vergleich zum Vorgänger ist der Explorer 2019 übrigens nicht nur größer, sondern auch deutlich leiser. Das Cockpit dominieren volldigitale Instrumente in 12,3 Zoll. Der Clou: Diese sind Serie. Ebenso wie das Infotainment Ford Sync 3 samt Sprachsteuerung, AppLink, DAB+ und einem Touchscreen in acht Zoll und Querformat. Je nach Wunsch ist der Screen auch im Hochformat mit bis zu 10,1 Zoll zu haben. In der Ausstattung Platinum zählt dieser zur Serie.
Standard im neuen Ford Explorer Plug-in-Hybrid ist außerdem das „FordPass Connect“ Modem samt eCall und Live-Traffic-Infos. Ebenfalls inbegriffen: ein LTE Hotspot für bis zu zehn mobile Endgeräte. Per FordPass App ist der Explorer zu orten, zu ent- bzw. verriegeln oder der Motor zu starten. Logisch, dass per App zudem typische Daten zum Fahrzeug abrufbar sind. Das Smartphone wiederum ist bei Bedarf per Induktion (Qi-Standard) zu laden. Nebenbei finden die Passagiere im neuen Explorer vier USB-Schnittstellen – zwei davon als USB-C -, drei Steckdosen mit 12 Volt und eine Steckdose mit 110 Volt. Zuletzt spendiert Ford eine Ambientebeleuchtung und ein Premium-Soundsystem von Bang & Olufsen mit 780 Watt und zwölf Lautsprechern inklusive einem Subwoofer.
Ford Explorer Plug-in-Hybrid startet bei 74.000 Euro
In den USA steht der neue Explorer bereits seit dem Spätsommer beim Händler. Die Preise starten bei 33.860 Dollar für den „kleinen“ Benziner mit 300 PS. In Deutschland ist der Explorer hingegen erst ab 74.000 Euro eingepreist. Weil Ford das SUV hierzulande allein als Plug-in-Hybrid anbietet. Außerdem (vorerst) allein in der Ausstattung ST-Line. Serie bei dieser ist die Lackierung in Liquid Weiß, sieben weitere Farben kosten jeweils 1.000 bis 1.300 Euro Aufpreis.
Ansonsten umfasst die Linie quasi Vollausstattung. Zu dieser zählen Zweizonen-Klimaautomatik, schwarzes Leder, ein beheizbares und unten abgeflachtes Lederlenkrad im ST-Line-Design mit Schaltwippen oder zehnfach elektrisch einstellbare Sportsitzen samt Klima, Heizung, Lendenwirbelstütze und Memory-Funktion. Ebenfalls Serie sind ein elektrisches Panoramaschiebedach, Solar Reflect Wärmeschutz und elektrische Sonnenblenden. Optische Highlights setzen 20-Zöller in Schwarz, ein in Wagenfarbe lackierter Heckspoiler, vier Endrohre aus poliertem Edelstahl, schwarze Seitenschweller und eine schwarze Dachreling.
Offizieller Marktstart ist März 2020, Bestellungen sind ab sofort möglich. Später folgen weitere Ausstattungen.
Bilder & Video: Ford
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Der Witz ist ja, dass man diesen Ford nicht mit Anhängerkupplung bestellen kann!!
Mmh, eine „Anhängevorrichtung-Vorbereitungsset“ ist laut Preisliste Serie. Davon ab nennt Ford ganz konkret eine Anhängelast von 2,5 t. Optional sind obendrein Heckfahrradträger erhältlich, die an der „Anhängevorrichtung“ zu befestigen sind. Also muss es eine AHK geben… Zulieferer?
Es geht nur darum, dass man, wie bei allen anderen Herstellern, keine AHK ab Werk bestellen kann.